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Mein Weg zur Psychotherapie: Eine Reise der Entdeckung und des Lernens

Autorenbild: Ewgeni JakubovskiEwgeni Jakubovski

Die Entscheidung, Psychotherapeut zu werden und die Psychotherapie zum Zentrum meiner Karriere zu machen, traf ich bereits während meiner Schulzeit. Damals stand ich vor der Wahl zwischen meinem Lieblingsfach Biologie und dem Orchideenfach Psychologie, das ich als zusätzliches Fach gewählt hatte. Schon damals verspürte ich ein starkes Interesse an Psychotherapie. Es war für mich die Möglichkeit, das Verhalten von anderen Menschen sowie mein eigenes besser zu verstehen.


In meiner Pubertät wurde meine Neugier auf das Denken anderer Menschen besonders ausgeprägt. Oft nahm ich im Gespräch mit Freund*innen die Zuhörerrolle ein und fragte mich, was sie dachten und warum – insbesondere bei schwierigen Lebensthemen. Dabei entdeckte ich nicht nur meine Freude am Zuhören, sondern auch den Wunsch, anderen bei der Klärung ihrer Gedanken zu helfen.


Ein weiterer ausschlaggebender Faktor für meine Entscheidung zugunsten der Psychologie war die Vorstellung eines Lebens im Labor als Biologe – eine Perspektive, die mich nicht reizte. Im Gegensatz dazu versprach mir die Psychologie eine aktive Rolle im Leben anderer Menschen sowie tiefere Einblicke in ihre Denk- und Motivationsstrukturen.


Nach meinem Diplom-Psychologiestudium an der Universität Heidelberg entschied ich mich für eine Weiterbildung in Verhaltenstherapie – einer Form von Psychotherapie, die an vielen Universitäten empfohlen wird aufgrund zahlreicher Studienergebnisse. Mein Ziel war es immer gewesen, Patient*innen schnell und effektiv helfen zu können, ohne einen langen Rückblick auf ihre Vergangenheit nehmen zu müssen.


In der Verhaltenstherapie geht man davon aus, dass viele Probleme aus früheren Lernerfahrungen resultieren. Positive wie negative Verhaltensweisen sind erlernt; dysfunktionale Gedanken entstehen oft durch diese Erfahrungen. Die Therapie zielt darauf ab, neue Lernerfahrungen zu schaffen.


Während meiner Ausbildung zum Psychotherapeuten an der Medizinischen Hochschule Hannover stellte sich jedoch heraus, dass viele Ansätze eher wie Kochrezepte wirkten – es fehlte oft an Klarheit darüber, wie man diese Methoden individuell anpassen sollte oder wie man therapeutische Beziehungen gestaltet.


Hierbei halfen mir entscheidend die Bücher von Irvin D. Yalom; seine Werke füllten genau diese Lücken in meinem Verständnis über Therapie aus und zeigten auf eindrückliche Weise anhand vieler Fallberichte auf, wie wichtig das Denken und Handeln eines Therapeuten ist.


Einige Jahre nach Abschluss meiner Ausbildung entschied ich mich zudem für eine Weiterbildung in systemischer Therapie – einer Methode verankert im Konstruktivismus. Systemische Therapeut*innen konzentrieren sich weniger auf Pathologien als vielmehr auf Ressourcen und Stärken ihrer Klient*innen. Sie glauben daran, dass jede Person bereits über innere Stärken verfügt; es gilt herauszufinden warum diese bisher ungenutzt blieben.


Diese wertschätzende Sichtweise beeindruckte mich nachhaltig und veränderte mein therapeutisches Arbeiten grundlegend. Besonders während meiner Zeit als Leitung einer psychiatrischen Tagesklinik konnte ich erleben, welche Erfolge systemische Interventionen erzielen können.


Zuletzt habe ich mein Wissen um Hypnotherapie nach Milton Erickson erweitert – einem Pionier dieser Methode in den USA! Seine revolutionären Ansätze haben nicht nur sein eigenes Schaffen geprägt sondern auch viele nachfolgende Therapeutinnen beeinflusst.

Derzeit befinde ich mich noch in Weiterbildung zur klinischen Hypnose mit dem Ziel gemeinsam mit meinen Klientinnen neue Wege über hypnotische Tranceformen erkunden zu können.

Meine Reise durch verschiedene Therapieschulen hat mir gezeigt: der Weg ist das Ziel!

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